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4. Juli 2023 / Comments (0)

Maratona dles Dolomites

Bericht von Markus Krenn:

Etwas Glück gehört dazu, um bei der Maratona dles Dolomites starten zu dürfen. Aus über 27.000 Angemeldeten dürfen nur rund 8000 starten, von denen zirka die Hälfte ausgelost wird. Ein weiteres Highlight sind die für den restlichen Verkehr gesperrten Straßen.

Die Vorfreude war groß, als ich am Freitag die Räder im Auto verstaute und in Richtung Südtirol (La Villa) aufbrach. Der Wetterbericht sagte wechselhaftes Wetter voraus und so blieb bis zuletzt die Hoffnung auf ein trockenes Rennen. Am Samstag stand die Startnummernabholung am Zeitplan und die Nervosität stieg von Stunde zu Stunde an.

Sonntag, Tagwache um 04:00. Der Wettergott meint es gut mit uns und es sollte den ganzen Tag trocken bleiben. Start war um 06:30, eine Mischung aus Müdigkeit und Adrenalin ließ mich voller Motivation in den vierten und letzten Startblock rollen.

Um kurz vor Sieben geht`s bei frischen zehn Grad über die Startlinie und stetig bergauf in Richtung Campolongo Pass. Peloton-Feeling pur über die darauf folgenden Pässe Pordoi, Sella und Grödner Joch. Am letzteren war das erste Mal kurz Pause angesagt und ein Espresso darf in Italien natürlich nicht fehlen.

Die Oberschenkel fühlen sich gut an, wenn es zum ersten Mal nach 55 km und 1800 hm durchs Ziel in Corvara geht. Die zweite Runde führt erneut über den Campolongo und nach ein paar welligen Kilometern steht auf der Maratona-Distanz die echte Härteprüfung am Programm: der Passo Giau, 922 hm auf knapp 10 km lassen das Laktat in die Oberschenkel schießen und jeden Bergspezialisten zittern. Nach rund 1 h Kampf Mensch gegen Berg konnte ich meine Tanks bei der Labe mit Apfelkuchen und Panini wieder auffüllen.

Nach der rasanten Abfahrt steht zu guter Letzt der Falzarego Pass am Streckenprofil. Mein Gefühl war super, immerhin konnte ich die meisten Kontrahenten hinter mir lassen und wurde so gut wie nie überholt. Fünf Kilometer vor dem Ziel war noch ein kurzer, aber knackiger Anstieg mit max. 20 % Steigung zu bewältigen, an dem viele Teilnehmer abstiegen und das Rad schoben. Hier konnte ich ohne Probleme noch die letzten Reserven mobilisieren und mit einem Lachen im Gesicht den Hügel bewältigen.

Die Maratona habe ich nicht als Rennen betrachtet, sondern wollte einen schönen Tag mit Freunden am Rad verbringen. Rückblickend erlebte ich einen richtig tollen Wettkampf, welcher mich bestimmt nicht zum letzten Mal gesehen hat (etwas Glück vorausgesetzt).

Zum Schluss ein paar Zahlen, Daten und Fakten: Meine Zielzeit für 138 km und 4200 hm betrug 7:33:11 h (18,3 km/h) und die Bewegungszeit 6:46:30 h (20,2 km/h). Diese Zeit ließ mich in meiner AK den 157. von 211 und Gesamt den 2007. von 3662 Platz belegen. Die Durchschnittsleistung betrug 165 W (NP 195 W).

Last modified: 4. Juli 2023

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